Tage in Sorrent
Ein Roman über Friedrich Nietzsche, Malwida von Meysenbug, Paul Rée und Albert Brenner
Ein kleiner Zirkel großer Denker unter der Sonne Italiens. Eine Zeit, die über die Erfüllung von Lebensträumen entscheiden wird.
Das Dampfschiff schwankt auf südlichem Kurs vorwärts, umgeben vom Lichtertanz und von schaumgekrönten Wellen, die in einem Moment der Ruhe auslaufen, um sich erneut aufzutürmen. Jede Welle trägt Nietzsche fort, dem Neuanfang entgegen, an den Golf von Neapel, nach Sorrent.
Vom Leben im Süden
1876. Friedrich Nietzsche, mit Anfang dreißig beinahe erblindet, von grässlichen Migräneattacken geplagt und seiner Professur an der Universität Basel überdrüssig, erhält eine Einladung der Schriftstellerin Malwida von Meysenbug nach Italien. Dort soll er seine Gesundheit wiederherstellen, an neuen Werken arbeiten und mit ihr die Gründung einer freien Akademie für „junge Geister“ vorantreiben. Voller Hoffnung auf die heilende Wirkung des Südens macht Nietzsche sich in Begleitung des Philosophen Paul Rée und des Studenten Albert Brenner auf den Weg nach Sorrent. Nach einer schicksalhaften Begegnung mit dem ebenfalls am Golf von Neapel weilenden Richard Wagner scheinen sich alle Hoffnungen zu erfüllen, doch dann droht der Aufenthalt zum Fiasko zu werden.
Kritiken
Andrea und Dirk Liesemer ist ein geistreicher, unaufdringlicher und eleganter Roman gelungen. Klug und fein durchkomponiert, in einem Stil, der sich auf der Erzähl-Klaviatur zwischen seidiger Heiterkeit und melancholischer Tristesse bewegt.
Das Autorenteam schildert klar, detailreich und nicht ohne Humor seine Figuren. (…) ,Tage in Sorrent‘ ist ein schönes Buch, das den Denker Nietzsche mit seinen Zweifeln, Leiden und Hoffnungen einfühlsam näher bringt.
Alles leicht und schwebend erzählt, durchaus auch humorvoll; ein flirrendes Intermezzo im Leben der Beteiligen, eine kulturgeschichtliche Marginalie, gesättigt von landschaftlichem Reiz.
Ein wunderbares Sommerbuch. Es hat viel Leichtigkeit und trotzdem vermittelt es viel über die Figuren, die darin vorkommen und eine Zeit, in der es ganz viel von solchen Projekten und Visionen gab mit dieser Verbindung aus Denken und Freundschaft und Musik und Philosophie.
Tage in Sorrent lässt also niemanden zurück, ganz im Gegenteil. Wie die Luft im damaligen Genua, ist das Buch leicht und angenehm frisch, ohne jede Seichtigkeit und hinter einer freundlichen Fassade verbirgt sich so viel, dass ich es zum mit Abstand Besten zählen möchte, das ich in langer Zeit gelesen habe und belletristisch ist es für mich definitiv das bisher beste Buch des Jahres, das trotz der Verankerung im 19. Jahrhundert sehr ins Jetzt passt.
Ein Roman über ein gemeinsames geistiges Abenteuer, in dem die Saat für verschiedene Lebens- und Denkverläufe gelegt wird, nachdenklich erzählt und südlich erlebt.
Das Autorenduo
Andrea Liesemer, geboren 1965, studierte Medizin in Münster und war dort anschließend in einer psychiatrischen Klinik ärztlich tätig. Darüber hinaus besuchte sie Vorlesungen in Germanistik, Komparatistik, Romanistik und Philosophie. Heute lebt sie in München. "Tage in Sorrent" ist ihr erster Roman.
Foto: Heike Bogenberger
Dirk Liesemer, geboren 1977, arbeitet als Journalist. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht in Münster studiert sowie ein Erasmusjahr in Rennes, Frankreich, verbracht. Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule. Ehrenamtlich hat er Recherchereisen nach Russland, Ruanda und Ghana organisiert.
Foto: Heike Bogenberger
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